Die erste Woche der Besetzung

Die erste Woche der Besetzung

Wir schreiben von dem besetzten Haus ‘Mas Castello’ in der Naehe von Orriols, Katalonien, aus.

Im Zuge des Camps gegen die MAT, das in Fellinas stattfand, und Dank der vorhandenen Energie und des Enthusiasmus, konnten wir einen Raum besetzen, der dem Widerstand gegen die MAT Bestaendigkeit und Kontinuitaet gibt. So entand ein Gemeinschaftsraum, in dem wir uns treffen, Erfahrungen ueber verschiedene Widerstandskaempfe austauschen und andere Formen des kollektiven Zusammenlebens teilen koennen. Andere Formen als die Modelle, die uns von der Konsumgesellschaft aufgezwungen werden.
Die Liste der Kaempfe ist lang:
Geschaeftsleute und multinationale Grosskonzerne, deren Verantwortungslosigkeit keine Grenzen kennt, bauen weltweit schaedliche Infrastrukturen auf, um die verbleibenden natuerlichen Ressourcen auszubeuten, und zerstoehren unwiederbringlich alles, was ihrer groessenwahnsinnigen Fortschrittsidee dabei im Weg steht.

Innerhalb dieser Wochen, vom Beginn des Camps bis zur Besetzung, gab es Diskussionen ueber den Wiederstand gegen die Hochgeschwindigkeitszuege in Val de Susa (Italien) und Euskal Herria (Baskenland); gegen die Mienen in Lancia, Leon; den Flughafenbau in Notre-Dame-des-Landes bei Nantes in Frankreich (La ZAD); die THT (Hochspannungsleitung in Frankreich) und das nukleartechnische System in der Normandie; ueber die Goldmiene in Rosia Montana (Rumaenien) – einen Kampf, den die Bevoelkerung nach Jahrzehnten des Widerstandes endlich gewonnen hat-; die Mobilisierung gegen die Erdoelriesen, die das Amazonasgebiet ausbeuten und vernichten; die Hochspannungsleitung in Valle d’ Albaida bei Valencia; das Vorhaben, die Berge nahe Tessaloniki in Griechenland zu zerstoehren und die Mobilisierung in Granada, Andalusien, gegen den Bau der Ringautobahn.

Mas Castello, das seid Jahren leersteht und komplett verlassen war, ist mittlerweile ein kollektiver Raum geworden, in dem jede_r beitragen kann, was sie|er moechte.  Ueber Ideen und Taten bis hin zu Wuenschen und Zweifeln.
Diese Besetzung ist nicht das Ende, sondern soll dem Widerstand gegen die MAT neue Impulse geben und die Moeglichkeit von Austausch und Vernetzung mit anderen Kaempfen schaffen. Andere Kaempfe, die gegen die Grossprojekte der internationalen Konzerne Widerstand leisten und sich der Welt und Gesellschaft, die sie betreibt und scheinbar noetig hat, entgegenstellen.

Wir wollen das Haus mit Leben und Energie fuellen, Workshops geben und Praktiken teilen, um voneinander zu lernen und Erfahrungen und Wissen weiterzugeben. Wir sind dabei, die Raeume so wiederaufzubauen, wie wir sie brauchen und wollen. Wir loesen uns von der Apathie und legen die Normen und Verpflichtungen, denen wir niemals zugestimmt haben, ab.

Um dieses Projekt weiterhin am Leben zu halten brauchen wir soviel Unterstuetzung wie nur moeglich und freuen uns ueber jede_n, die dazustoesst!

Das Haus ist fuer die, die es leben,respektieren und teilen. Wir wollen ein Miteinander auf gleichberechtigter Basis ohne Hierarchien, Anfuehrer_innen und Respraesentant_innen staerken, um engere Verbindungen zu knuepfen und den Kampf mit mehr Kraft und Mut fortzufuehren.

“La casa è di chi l’abita
è un vile chi lo ignora
il tempo è dei filosofi
la terra è di chi la lavora.”

Die wilden und freien BesetzerInnen von Mas Castelló

Mas Castelló (desalojada) contra la MAT